Dr. Walther Lichem: Zur Anderheitsfähigkeit in der Vielfachidentitätsgesellschaft
Was ist das Eigene und was das Fremde (Jean Améry)? und bewegen wir uns nicht alle irgendwo in das „Niemandsland“ Gernot Wolfgrubers zwischen Heimatdorf und ferner Gesellschaft?
Der Diplomat, der sich stets in diesem „Niemandsland“ zwischen dem Eigenen und dem Anderen/der Anderheit befindet, ja darin sein Arbeitsfeld bestellt.
Kernherausforderung unserer modernen Gesellschaft ist, den „Anderen“ als potentielle Quelle der Bereicherung und nicht als Bedrohung begreifen lernen. Wir entwickeln uns nur, wenn wir uns ver-„ändern“, wenn wir die Anderheit internalisieren.
Die Herausforderung in der Begegnung, Auseinandersetzung, Interaktion mit dem Anderen ist das Ergebnis tiefgreifender Veränderungsprozesse in unseren Gesellschaften auf lokaler, nationaler Ebene, weltweit.