Prof. Mag. Art. Hannah Schwanzer MBA und MRin Mag. Susanne Krucsay: Digital Natives begreifen / Bildung und Medien
Zahlreiche Untersuchungen dokumentieren die enorme Veränderung des Medien- und Freizeitverhaltens von jungen Menschen während der letzten Jahre. Der intensive Medienkonsum hat im Schulalltag spürbare Auswirkungen: mangelnde soziale Kompetenzen vieler SchülerInnen, Zunahme von Verhaltensauffälligkeiten wie Impulsivität und Hyper-aktivität. Es gibt wissenschaftliche Prognosen, die Digital Natives einen höheren IQ, kürzere Aufmerksamkeitsspannen, ausgeprägte Sensorik, aber Schwächen beim Verständnis abstrakter Konzepte, reduzierte Empathie und höhere Risikobereitschaft zuschreiben.
Die Mediengeschichte zeigt, dass neue mediale Entwicklungen immer Sorge ausgelöst haben. In Bezug auf das Internet stand und steht vielfach das Thema Safer Internet (der Schutz vor dem Medium) im Mittelpunkt. Die Auseinandersetzung mit einer adäquaten Medienbildung kommt zu kurz. Das Ziel der Medienbildung ist ein mündiger Umgang mit Medien, dazu zählt ganz wesentlich die Fähigkeit zur kritischen Reflexion. Media Literacy meint die Fähigkeit zum sinnerfassenden Umgang mit Medien. Es geht um die Förderung von kritischem Denken, um kulturelle und kreative Fähigkeiten.